Mit nur 24 Jahren wurde er Gemeinderatsmitglied, heute sitzt dort sein Enkel
Im Interview (11/2015): Josef Sailer (†2020) wurde mit 24 Jahren zum Gemeinderatsmitglied, ihm folgten sein Sohn und sein Enkel, der aktuell Mitglied des Gemeinderats ist.
Herr Sailer, wie kam es dazu, dass Sie bereits mit 24 Jahren in den Gemeinderat gewählt wurden?
Josef Sailer: Um ehrlich zu sein, war ich bei der Versammlung gar nicht anwesend, wurde aber auf die Liste gesetzt. Das war im Jahr 1954. Damals war ich 24 Jahre alt, war also nach damaligem Recht gerade erst wahlberechtigt.
Ihre Familie ist ja im Grunde aus dem Westendorfer Gemeinderat kaum wegzudenken. Wer entschied noch über die Westendorfer Belange?
Josef Sailer: Bereits mein Vater war im Gemeinderat Westendorfs. Ab 1954 war ich 36 Jahre lang aktives Gemeinderatsmitglied, bevor ich beschloss: Mit 60 Jahren muss es auch mal reichen. Mein Sohn war dann zwischen 1990 und 2006 Mitglied des Gemeinderats und heute sitzt mein Enkel im Gemeinderat.
Was waren die bedeutendsten Veränderungen während Ihrer Zeit im Gemeinderat?
Josef Sailer: Die Flurbereinigung in den 50er und 60er Jahren und der Bau des Schulhauses. Damals war es noch sehr aufwendig, Zuschüsse zu bekommen. Die Gemeinde hatte wenig Geld und musste um jede Verbesserung kämpfen. Zudem hatte Westendorf kaum Einkünfte aus Gewerbesteuern.
Und heute?
Josef Sailer: Heute wird viel bewegt. Der Gemeinde geht es gut, nicht zuletzt auch wegen den Gewerbeansiedlungen in Westendorf und den besseren Möglichkeiten, Zuschüsse zu erlangen.
Wie würden Sie die Gemeinde Westendorf Fremden beschreiben?
Josef Sailer: Westendorf ist eine schöne Gemeinde, in der die Bewohner alles haben. Die Eisenbahnbrücke, die einst noch eine Überführung war, ist heute eine schöne Unterführung geworden und die Schmutter ist reguliert.
Herr Josef Sailer starb im Jahr 2020.