2021 wurde Monsignore Karl Kraus der dritten Ehrenbürger Westendorfs
Bereits ein Jahr nachdem der Altbürgermeister der Gemeinde, Simon Lipp, die Auszeichnung als Ehrenbürger erhalten hat, hat die Gemeinde erneut einen Ehrenbürger mit eben dieser Würdigung ausgezeichnet: Im Jahr 2021 wurde Monsignore Karl Kraus zum dritten Ehrenbürger von Westendorf ernannt.
Karl Kraus wurde im Jahr 1941 in Unterthürheim geboten, stammt aus einer Landwirtsfamilie und erlernte zunächst den Beruf des Gärtners. Nach dem Besuch des Abendgymnasiums und dem Studium der Philosophie und Theologie wurde Karl Kraus am 24. Juni 1973 zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten in Augsburg und Aichach kam Karl Kraus im Jahr 1979 in unser Dorf und übernahm dort die Leitung der Pfarrei St. Georg Westendorf mit den Filialkirchen in Kühlenthal, Ostendorf und Waltershofen. 1980 wurde er zusätzlich Jugendseelsorger, 1982 Vikar in der Pfarrei St. Nikolaus Allmannshofen und 1987 Dekanat für Meitingen (vgl. Chronik der Gemeinde Westendorf, Band 2, Seite 321). Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2010 ist Monsignore Karl Kraus im Ort geblieben – insgesamt 31 Jahre lang.
Die Auszeichnung zum Ehrenbürger der Gemeinde nahm Monsignore Karl Kraus im Jahr 2021 im Pfarrheim entgegen. Unsere Musikerinnen und Musiker spielten vor dem Pfarrheim einen musikalischen Gruß und die Gäste, die auch der Laudatio lauschten, ließen es sich nicht nehmen, Monsignore Karl Kraus für seine Auszeichnung zu beglückwünschen.
In der Laudatio wurde erwähnt, dass der Beschluss, Monsignore Karl Kraus die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, einstimmig fiel. Keiner im Gremium hegte einen Zweifel daran, dass Monsignore Karl Kraus sich nicht in herausragender Weise um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger und um das Ansehen des Dorfes verdient gemacht habe.
„Sie waren immer für alle in der Gemeinde ansprechbar, wenn es galt, Leid zu mindern oder eine Person oder Sache zu unterstützen. Sie haben mit den Westendorfern Feste gefeiert und ihnen in dunklen Stunden beigestanden. Sie haben unzählige Kinder getauft, sie zur Erstkommunion geführt, sie als Jugendliche gefirmt, Ehen geschlossen und Verstorbene zur letzten Ruhestätte geleitet“, hieß es in der Laudatio, wobei betont wurde, dass der frischgebackene Ehrenbürger weniger qua Amt in der Bürgerschaft wahrgenommen wurde, sondern „eine tragende Säule des örtlichen Gemeindelebens war“.
Mit dem Neujahrsempfang, der Gründung und Schirmherrschaft des Katholischen Frauenbundes, dem ersten Pfarrfasching und dem ersten Straßenfest hat Monsignore Karl Kraus in unserem Dorf neue Traditionen und Institutionen begründet, um den Menschen eine Möglichkeit zu geben, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch zum Bau des Pfarrheims hat Monsignore Karl Kraus beigetragen und nicht zuletzt sogar die Diözese Augsburg von der Notwendigkeit von Finanzmitteln überzeugt – auch um einen weiteren Ort der Zusammenkunft im Ort zu etablieren. Auch die Friedhofserweiterung ist dem dritten Ehrenbürger von Westendorf zuzuschreiben, der sich in all den Jahren auch im und für den ambulanten Krankenpflegeverein Holzen und Umgebung eingesetzt hat, wofür der Ehrenbürger unseres Ortes den Elisabeth-Preis des Caritasverbandes bekommen hat.
Für eben dieses Wirken und für eine Persönlichkeit, die so viele positive Attribute vereint – wie etwa Offenheit, Interesse, Authentizität, Demut und Sympathie – erhielt Monsignore Karl Kraus die Auszeichnung als Ehrenbürger.